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60Plus | Im Blickpunkt | Oktober, 2017
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Vom Armenhaus Vaduz zum Landesspital

125 Jahre Liechtensteinisches Landesspital

Das heutige Landesspital geht auf das im Jahre 1892 in Vaduz gebaute Armenhaus/Bürgerheim zurück. Unter Führung der Zamser Schwestern und der tatkräftigen Mitwirkung von Dr. med. Felix Batliner, Dr. med. Martin Risch, Dr.med. Otto Schädler und Dr. med. Max Ospelt wandelte sich das Armenhaus in den folgenden Jahrzehnten zum Vaduzer Krankenhaus. Das Liechtensteinische Landesspital blickt von der Institution «Armenhaus» Vaduz (1892) über die Entwicklung zum Krankenhaus Vaduz (1981) und später (2000) zum Liechtensteinischen Landesspital auf eine lange, bewegte – keineswegs geradlinig verlaufende – Geschichte zurück. Mit Stolz, Freude und grossem Leistungsausweis begeht das LLS 2017 das 125-Jahr-Jubiläum Liechtensteinisches Landesspital.

Das Vaduzer Krankenhaus, bevor der Neubau 1981 realisiert wurde.

Geschichtliche Meilensteine

1892
Im August 1892 wurde das nach den Plänen von Hauptmann Ing. Peter Rheinberger erbaute Vaduzer «Armenhaus» – später Bürgerheim Vaduz – eröffnet. Unter der Führung der Zamser Ordensschwestern (Bild) wandelte sich das Armenhaus in den folgenden Jahrzehnten zu einem Krankenhaus. Bis in die fünfziger Jahre betrieb die Gemeinde neben dem Bürgerheim/Spital einen Landwirtschaftsbetrieb, der dann durch den Bau des Riethofes ausgesiedelt wurde.

1920er-Jahre
In den frühen zwanziger Jahren richtete der damalige Landesphysikus Dr. Felix Batliner (Bild) im Vaduzer Bürgerheim eine kleine Krankenabteilung sowie eine geburtshilfliche Station ein.

1933
Nach dem frühen Tod von Dr. Felix Batliner im Jahre 1933 waren es vor allem Landesphysikus Dr. med. Martin Risch und Dr. med. Rudolf Schädler, welche im Vaduzer «Bürgerheimspital», wie es genannt wurde, ihre Patienten betreuten, kleinere chirurgische Eingriffe vornahmen und Geburten leiteten.

1981
Eröffnung und Einweihung des neuen Vaduzer Krankenhauses.

2000
Die Jahrtausendwende wurde für das Spital Vaduz eine Wende. Auf der Basis eines Landtagsbeschlusses wurde das Krankenhaus Vaduz ab dem 1. Januar 2000 an die Stiftung Liechtensteinisches Landesspital (LLS) übergeben. (Bild)

2011
Am 30. Oktober 2011 lehnten die StimmbürgerInnen den Verpflichtungskredit für den «Neubau Landesspital» mit 7500 Nein-Stimmen (58.1 %) gegenüber 5411 (41.9 %) Stimmen ab.

AB 2012
Strategische Neuausrichtung, Kooperation mit dem Kantonsspital Graubünden, infrastrukturelle Veränderungen durch Neubau des Notfalls und Sanierung sowie Umbau Operationssaal.

2017
125-Jahr-Jubiläum «Liechtensteinisches Landespital»

Quellenangabe: Festschrift 125 Jahre Liechtensteinisches Landesspital

60PLUS hat sich bei Karl-Anton Wohlwend,
Spitaldirektor a.i. über die aktuelle Situation im Landesspital erkundigt.

Karl-Anton Wohlwend: «Die Patientenzahlen sind in den letzten Monaten gestiegen. Insbesondere hat die Zahl von anspruchsvollen Fällen zugenommen. Es freut uns, dass die Menschen in Liechtenstein uns vertrauen und von unserer Qualität überzeugt sind. Das verpflichtet uns zur Investition in die Zukunft. Hier laufen derzeit Gespräche und Abklärungen. Neben der Neugestaltung der Patientenzimmer sind der Ausbau der medizinischen Versorgung für ältere Menschen in Liechtenstein und die immer wichtigere ambulante Behandlung von Patienten zentrale Eckwerte dieser Abklärungen. Wir wollen weiterhin die beste und schnellste medizinische Grundversorgung für Liechtenstein bieten.»

60PLUS: Welche Leistungen bietet das Landesspital aktuell an?
Karl-Anton Wohlwend: «Grundlage bildet unsere wohnortnahe Notfallversorgung und unsere Grundversorgung in der Inneren Medizin, Chirurgie und Anästhesie. Der Notfall beispielsweise wird täglich durchschnittlich von über 20 Patientinnen und Patienten aufgesucht. Hinzu kommen die durch unsere Belegärzte abgedeckten Fachbereiche Orthopädie, Urologie, HNO und Gynäkologie. Schliesslich stellt das Landesspital dank dem guten Netzwerk und der guten Zusammenarbeit mit den Chefärzten aus Chur der Bevölkerung von Liechtenstein in Vaduz exzellente Spezialisten für Behandlung in der Onkologie, Endoskopie und Angiologie zur Verfügung. Diese breite Fachkompetenz gekoppelt mit einer guten Diagnostik/Radiologie ermöglicht es uns vermehrt, auch komplexe Patienten zu behandeln.»

Karl-Anton Wohlwend

Karl-Anton Wohlwend wuchs in Schaan auf und studierte Theologie und Volkswirtschaft. Beruflich war er zuerst 3 Jahre als Pastoralassistent in Schaan tätig. 2002 begann er als Tarifmanager und Stv. Leiter Finanzen und Tarife bei der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. 2004 wechselte er ins Stadtspital Triemli Zürich, wo er als rechte Hand des Spitaldirektors und ab 2008 als Finanzchef tätig war. 2013 übernahm er die Leitung des Amtes für Soziale Dienste.

2016 gründete Karl-Anton Wohlwend eine Sozialberatungsstelle. Seit 2012 bringt Karl-Anton Wohlwend seine Erfahrung als Mitglied des Stiftungsrates des Liechtensteinischen Landesspitals ein. Dieses Mandat ruht seit der Übernahme der interimistischen Leitung des Landesspitals am 20. Dezember 2016.

Der aktuelle Stiftungsrat, von links: Reto Nick, Dr. Michael Ritter, Michaela Risch, Prof. Dr. Lorenz Risch, Karl-Anton Wohlwend

Vortragsreihe zum 125-Jahr-Jubiläum

Jeweils 19.00 Uhr Liechtensteinischen Landesspital im Raum Falknis, 3. Stock

28. Nov. 2017
Nierensteine – eine schmerzhafte Geburt
Dr. med. Patrick Markart, Urologe, Belegarzt, Landesspital

12. Dez. 2017
Anästhesie gestern, heute und morgen – Trends und Entwicklungen
Dr. med. Sven Mädler, Chefarzt Anästhesie, Landesspital

30. Jan. 2018
Bauchschmerzen: Was wenn es «die Galle» ist?
Dr. med. Patrick Mosler, Chefarzt Gastroenterologie/Hepatologie, Kantonspital Graubünden

27. Feb. 2018
Das offene Bein, moderne Varizenchirurgie
Dr. med. Walther Tabarelli, Chefarzt Chirurgie, Landesspital

27. März 2018
Organspende – vom einen Leben zum Anderen
Dr. med. Sven Mädler, Chefarzt Anästhesie, Landesspital, Präsident Fachausschuss Schulungen Swisstransplant

24. April 2018
Moderne Endoprothetik
Dr. med. Manfred Kreibich, stv. Chefarzt Chirurgie, Landesspital

29. Mai 2018
Sport und gesunde Ernährung für Herz und Gefässe
Dr. med. Ulrich Frank, Leitender Arzt Angiologie, Kantonsspital Graubünden

26. Juni 2018
Akutgeriatrie: Was heisst «akut» in der Geriatrie?
Dr. med. Martin Liesch, Chefarzt Innere Medizin, Landesspital