von Brigitte Feger, Vaduz
Vor die Frage gestellt, was bedeuten mir 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein, bleibt als Antwort, meine Dankbarkeit gegenüber denjenigen vor uns, die sich eingesetzt haben für Entstehung und Bestand der einzigartig wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte meiner Heimat bis heute im Jubeljahr.
Erfolgsgeschichten gedeihen auf dem Boden einer gelebten, friedvollen Gemeinschaft. 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein stehen dafür, dass nur ein Zusammenwirken aller Kräfte im Staat zu einem wirtschaftlichen Erfolg, wie er sich heute im Lande darstellt, führen konnte.
300 Jahre Fürstentum Liechtenstein bedeuten mir, das Bewusstwerden, eines jeden von uns, dass zum Zustandekommen meiner Heimat allem voran das Fürstenhaus sowie der Wille unserer Vorfahren massgeblich beigetragen haben.
300 Jahre Fürstentum Liechtenstein bedeuten für mich weiter, dass trotz landesweit starker sozialer Veränderungen die bis heute nach christlicher Glaubenslehre gelebten Werte des einzelnen Bürgers für die Erfolgsgeschichte mit wegweisend waren.
300 Jahre Fürstentum Liechtenstein bedeuten für mich nicht zuletzt die Bestätigung unserer ausgeprägten Heimatverbundenheit.
300 Jahre Fürstentum Liechtenstein bedeuten für mich nicht zuletzt die Bestätigung unserer ausgeprägten Heimatverbundenheit. Nur ein Volk, das den Zusammenhalt im Innern auch nach aussen trägt, kann für sich Erfolgsgeschichte schreiben!
300 Jahre Fürstentum Liechtenstein bedeuten schliesslich ein unwiederbringliches Bekenntnis zur monarchischen Staatsform unter der Führung unseres Fürstenhauses, das bis heute entscheidend zum Gesamtwohl der Bevölkerung beiträgt.
Was kommt …
Gerade weil ich meine Heimat liebe, bedeuten für mich 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein nicht zuletzt ein Meilenstein, um innezuhalten und sich zu fragen:
Wie lange noch wird es dauern, bis wir uns zu einer weltoffenen Zivilgesellschaft fortentwickelt haben, auf den hier Angekommenen zugehen, ihn willkommen heissen und ihm hilfeleistend die Hand anbieten.
Wie lange noch wird es nach 300 Jahren Fürstentum Liechtenstein dauern, bis unser Bildungssystem die Grundlagen geschaffen hat, um unseren politisch interessierten Nachwuchs zu fördern.
Wie lange wartet die Liechtensteinerin noch, dass ihre soziale Stellung im Arbeitsprozess derjenigen des Liechtensteiners gleichgesetzt ist.
Wie lange noch wird es dauern, bis die aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit im Arbeitsprozess eingebundene Mutter während der Ausübung ihres Broterwerbs durch staatlich kostenlos zur Verfügung gestellte KITA’s und Tagesschuleinrichtungen soziale Gleichstellung erfährt.
Wie lange noch warten unsere Mütter auf die Wiedereröffnung der Geburtenstation im Landesspital und auf das dann wieder aktuelle Geburtenregister im Lande.
Nach 300 Jahren wirtschaftlicher Erfolgsgeschichte wünsche ich mir für die Zukunft das Bemühen der Menschen meiner Heimat um ein respekt- und friedvolles Miteinander ungeachtet der Herkunft der Menschen.