Motorenbauer der Extraklasse und Tüftler
Max Heidegger ist 1937 auf die Welt gekommen und zusammen mit seinen zwei älteren Brüdern Jakob und Moritz in der ältesten Wirtschaft von Triesen, im Gasthaus Sonne, aufgewachsen. Studieren kam für ihn nicht in Frage, weil er das nicht wollte. Max machte die Lehre als Töff- und Automechaniker und eröffnete 1962 neben dem elterlichen Gasthaus in Triesen eine eigene Autogarage und übernahm 1964 die Vertretung der deutschen Automarke BMW. Er baute die Garage immer weiter aus und erstellte 1992 im Gewerbegebiet von Triesen an der Messinastrasse einen neuen Betrieb und übergab diesen dann seinem Sohn Jakob und seiner Tochter Jasmin.
Der Motorenbau war viele Jahre ein besonderes Steckenpferd von Max Heidegger, der ihm international einen ausgezeichneten Ruf einbrachte. Er entwickelte für den Rennfahrer Manfred Schurti die Motoren für seine Rennwagen der Formel Super V. Max Heidegger baute mit viel Erfolg auch Motoren für namhafte internationale Firmen. Seine Erfindungen wurden oft kopiert.
Die Garage Max Heidegger AG in Triesen seit vielen Jahren sehr erfolgreich und gehört zu den führenden Unternehmen dieser Branche in der Region. Die Firma hat Ende August 2019 den Um- und Neubau an der Messinastrasse 1 feierlich eröffnet.
Max Heidegger macht, tut und hilft, wo immer er ist und sein Ideenreichtum geht nicht aus.
Mit der Übergabe seiner Firma an die nächste Generation im Jahre 1992 begann für Max Heidegger ein neuer Lebensabschnitt als Pensionist. Allerdings trifft die Bezeichnung Pensionist auf ihn nicht wirklich zu. Max Heidegger macht, tut und hilft, wo immer er ist und sein Ideenreichtum geht nicht aus. Es war Zufall, dass er eines schönen Tages in Irland gestrandet ist, wie er selber sagt. Er kaufte dort Land und baute auf der grünen Insel ein Haus. Irland ist zu seiner zweiten Heimat geworden.
Seine Frau Christa geborene Eberle aus Triesen steht seit 1963 an der Seite von Max. Sie haben drei Töchter, zwei Söhne und viel Freude mit ihren 14 Enkeln und dem ersten Urenkel. Christa hat wesentlich zur Erfolgsgeschichte von Max beigetragen und ist der ruhende Pol der Familie. Wenn Max mit seiner Frau spricht, dann sagt er immer noch «Schatz» zu ihr wie damals als er zur «Stoberti» ging.
Die Lebensphilosophie von Max ist und bleibt immer dieselbe: «Wenn du etwas anfängst, musst du es auch fertig machen. Es muss stimmen! Und, du musst ehrlich und korrekt sein, dann kommst du vorwärts».
Die Heidegger gehören zu den alteingesessenen Bürgerfamilien in Triesen. Der Vater von Max Heidegger war Marzell Heidegger der Sohn des Kupferschmieds Jakob Heidegger.
Gemäss den Nachforschungen von Fridolin Tschugmell, Vetter von Max Heidegger, gehen die Heidegger von Triesen auf Johann Heidegger zurück, geboren 1756 an der Egg im Bregenzerwald. Dieser heiratete 1798 die Triesnerin Anna Maria Kindli und blieb in Triesen hängen. Die Heidegger gehören zu den alteingesessenen Bürgerfamilien in Triesen. Der Vater von Max Heidegger war Marzell Heidegger der Sohn des Kupferschmieds Jakob Heidegger. Von daher kommt der Hausname «s Kopferschmeda».
Laut Max sagt man den Heidegger auch «s Kloosa». Max Heidegger sagt dazu: «Ich kann nicht sagen, woher dieser Name kommt. «S Kloosa» sind einfach «sturi Hünd», aber das darf man heute ja nicht mehr sagen.»
«Das weiss auch niemand mehr, dass bei der ‹alten Sonne› früher die ‹Zuschg› stand, ein grosser Schopf, wo die Fuhrwerke Halt machten und die Fuhrleute in der Wirtschaft einen Most tranken, bevor sie dann weitergefahren sind.»
Der ältere Bruder von Marzell Heidegger, Ferdinand, war Landtagsabgeordneter und viele Jahre Ortsvorsteher von Triesen. Marzell, der 1904 geboren wurde, Vater von Max, war ebenfalls Kupferschmied wie sein Vater auch, Wirt und von 1949 bis 1957 Regierungsrat. Das Elternhaus stand vis-à-vis der heutigen Post. Dort befand sich auch die Kupferschmiede. Vater Marzell kaufte dann die «Sonne», das älteste Gasthaus in Triesen, wo Max aufgewachsen ist. Max Heidegger meint dazu: «Das weiss auch niemand mehr, dass bei der ‹alten Sonne› früher die ‹Zuschg› stand, ein grosser Schopf, wo die Fuhrwerke Halt machten und die Fuhrleute in der Wirtschaft einen Most tranken, bevor sie dann weitergefahren sind.»
Marzell Heidegger (1904–1974) heiratete 1929 Cäcilia Tschugmel (1908–1984). Cilla, wie die Mama von Max genannt wurde, war die Schwester von Pfarrer Fridolin Tschugmell (1896–1981), dem in Liechtenstein auch heute noch bekannten und viel zitierten Ahnenforscher, der laut dem historischen Lexikon der erste professionelle Genealoge in Liechtenstein war und die Geschlechter der meisten Liechtensteiner Gemeinden erforschte. Der Vater von Fridolin Tschugmell, Lorenz, ist von Schruns nach Triesen gezogen, hier geblieben und hat als Obermeister in der Weberei in Triesen gearbeitet.
Marzell und Cilla hatten drei Söhne: Jakob, Moritz und Max. Die beiden älteren Brüder Jakob und Moritz sind leider schon lange tot. Beide sind durch tragische Unfälle ums Leben gekommen. Der 1931 geborene Jakob ist auf der Fahrt mit dem Töff, als er einen Kollegen nach Hause brachte, im Jahre 1955 tödlich verunglückt und Moritz bei der Olympiade 1956 in St. Moritz beim Bobrennen. Max, der Jüngste, wurde 1937 geboren und ist mit seinen zwei älteren Brüdern in der «Sonne» in Triesen aufgewachsen.
Ich habe mich mit Max und seiner Frau Christa in ihrem schönen zuhause in Triesen unterhalten und wollte wissen, was Max in seinem bisherigen Leben so alles getrieben und gemacht hat.
«Die Sonne» das älteste Wirtshaus in Triesen
Beim Interview kamen wir zuerst auf das Gasthaus «Sonne» zu sprechen, das vor noch nicht langer Zeit abgebrochen wurde, um einer Überbauung Platz zu machen. Max hat sehr viele und schöne Erinnerungen an seine Jugendzeit in der «Sonne», als er zusammen mit seinen zwei Brüdern dort zuhause war und aufgewachsen ist.
Max erzählt: «Die «Sonne» war das älteste Wirtshaus in Triesen. Im Jahre 1936 ist die «alte Sonne» abgebrannt. Die Eltern haben das Gasthaus nach den Plänen des damals jungen Architekten Hans Rheinberger aus Vaduz neu gebaut. Die «neue Sonne» ist auf dem Fundament der alten gebaut worden. Den Keller konnte man übernehmen, aber sonst ist alles neu gewesen. Die «Sonne» war auch die erste Wirtschaft, die einen Saal hatte. Die Triesner Vereine haben im Saal Theater gespielt, die Frauen kamen zum «Kaffeekrenzli» und die Vaterländische Union, kurz die «Roten» hielten ihre Parteiversammlungen ab. Die Triesner haben damals vor allem Most getrunken (Anmerkung der Redaktion: Man sagt den Triesnern auch Mostbölli). Most war billig und die Leute hatten nur wenig Geld. Wir haben im Jahr zwischen 12 und 13 Tausend Liter Most gebraucht. Wir hatten eine eigene Mosterei. Am Sonntag war die Gaststube voll und es wurde an vier Tischen gejasst. Die meisten haben den ganzen Sonntagnachmittag ein Glas Most (einen halben Liter) getrunken. Für mehr reichte das Geld nicht. Bier hatten wir von Zierfass Buchs und später vom Thöny in Schaan. Eine Flasche Bier kostete damals 70 Rappen, Spezialbier 75 Rappen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Dann kamen auch viele Leute zum Essen. Sie haben sich hingehockt und die Mama hat eine Schüssel voll Suppe auf den Tisch gestellt und alle konnten schöpfen, soviel sie wollten. Ausserdem hatte die Mama die erste Kaffeemaschine weit und breit und war darüber stolz wie ein Pfau. Die Mama war für damalige Zeiten bereits eine super moderne Geschäftsfrau.
Die Polizeistunde in Triesen
Das wäre eine eigene Geschichte. Die Einhaltung der Polizeistunde wurde damals streng gehandhabt. Max hat von seinem Vater Marzell erzählt bekommen, wie es damals war und wie man mit der Polizei umgegangen ist. Es soll vorgekommen sein, dass die Gäste den Stil umgedreht und die Polizei aus dem Lokal hinauskomplimentiert haben.
30 Läden und Lädeli in Triesen
Max Heidegger: «Der Schäflewirt Franz hatte eine Kegelbahn. Und, wenn die Mama gut aufgelegt war, ist sie nach dem Abwasch am Mittag mit uns ab und zu zum Franz ins ‹Schäfli›vis à vis zum Kegeln. Dort war auch ein Laden, an den kann sich kaum mehr einer erinnern. Wir hatten damals in Triesen etwa 30 Läden und Lädeli. Ich habe sie alle aufgeschrieben.»
«Ich denke, dass unsere Kindheit und Jugend schöner war als heute», sagt Max Heidegger!
Und weiter sagt er: «Dinge, die heute selbstverständlich sind, wie Süssigkeiten, Kaugummi oder ein Fahrrad hatten wir früher nicht. Dafür waren wir freier und unabhängiger. Einen Streit haben wir unter uns Buben selbst ausgemacht, dazu brauchten wir nicht die Eltern oder andere Schlichter und bei vielen unserer Bubenstreiche wurden beide Augen zugedrückt. Diese Leichtigkeit und Freiheit geht in unserer Zeit zusehends verloren.
«Im Sommer haben wir im ‹Frenzli Weiher› schwimmen gelernt. Wer die ersten Schwimmzüge machen konnte, durfte danach im ‹unteren Weiher› weiterüben.»
Unsere Nachbarschaft kannten wir wie unser eigenes zuhause und gingen tagtäglich überall ein und aus. Nach der Schule war ich mit meinen Klassenkameraden Hugo Konzett, Bruno Risch, Gebhard Sprenger und den anderen meistens draussen unterwegs. Im Winter wurde in der ‹Sur Bündt›geschlittelt oder Ski gefahren. Im Sommer haben wir im ‹Frenzli Weiher› schwimmen gelernt. Wer die ersten Schwimmzüge machen konnte, durfte danach im ‹unteren Weiher› weiterüben. Die Schwimmprüfung wurde dann im Rhein vom ‹Vetter Pfarr›(Fridolin Tschugmell) abgenommen, der im Rückenschwimmen mit der Zigarette im Mund neben uns herschwamm.
Am Sonntag gingen wir jeweils in die Vesper, das war ganz klar und nach der Vesper sind wir nach Hause und mussten vom Keller Bier oder Most holen, dann hatten wir frei. Aber um fünf Uhr mussten wir wieder zu Hause sein, und nicht eine Viertelstunde später. Der Vater hat dann gepfiffen und wir mussten nach Hause.»
Kindergarten, Volksschule, Collegium Marianum, Realschule und dann in die Lehre
Max Heidegger ging in Triesen in den Kindergarten, dann in die Volkschule und anschliessend ans Gymnasium in Vaduz. Max Heidegger sagt dazu folgendes: «Vom Vater aus sollte ich studieren, das hat mich aber furchtbar ‹angeschissen›. Ich musste dann ins Marianum, obwohl ich eigentlich nicht wollte. Ich habe mir überlegt, wie ich das anstelle, um da wieder herauszukommen. Ich habe mir was einfallen lassen und es ist mir dann gelungen und bin in die Realschule in Vaduz gewechselt. Nach dem Abschluss der Realschule ein Jahr später, machte ich bei Hans Melliger an der Kirchstrasse in Vaduz, der übrigens ein ausgezeichneter Lehrmeister war, die Lehre als Töffmechaniker und im Anschluss daran eine Zusatzlehre als Automechaniker bei der Schlossgarage Erwin Ospelt an der Herrengasse in Vaduz. Ich musste nur noch ein Jahr machen, da ich ja bereits die Lehre als Motorradmechaniker absolviert hatte. Paul Matt, der spätere Chef der Motorfahrzeugkontrolle, war Garagenchef, später dann Hans Noser. Ausserdem arbeiteten bei Erwin Ospelt Gebhard Lorenz als Magaziner und Johann Laternser, der spätere Briefträger. Wir drei Stiften Elmar Falk, Josef Lampert und ich mussten abwechslungsweise am Sonntag Tankdienst machen. Als Stift hatte ich nichts zu sagen. Manchmal hat mir dann die Frau vom Erwin (Lena Ospelt) einen Fünfliber gegeben. Der Erwin hatte einige gute Kunden vom Villenviertel in Vaduz. Dr. Macciola hatte eine Cadillac mit einem Kofferdeckel, der elektrisch auf- und zugegangen ist. Das war ganz neu und als Stift ist man da schon beeindruckt.
Ich ging gerne in Vaduz in die Lehre und habe damals in den fünfziger Jahren ein Vaduz erlebt, das vom heutigen total verschieden war. Da war der Jahrmarkt, wo Herbert Ospelt den ersten Ochsen gegrillt hat. Das vergesse ich nie mehr. Und Herbert Ospelt konnte schon immer Sprüche machen. Damals betrieb Otto Maria Hartmann in der alten Turnhalle beim Marktplatz (der heutige Standort der Marktplatzgarage) ein Kino. Und dort wo früher das Gasthaus ‹Schwimmbädli› stand (beim heutigen Kino Schreiber und Restaurant New Castle), konnte man über eine Wiese direkt ins Städtli und zum Laden von Paul Real hinauf gehen, wo wir für die Gastwirtschaft den Merkur Kaffee gekauft haben.
Zürich, England und dann Eröffnung der Garage 1962
Max Heidegger: «Meine weitere Ausbildung absolvierte ich bei der Firma Emil Frey in Zürich und hatte die Gelegenheit, ein halbes Jahr nach England zu gehen, Dort, wo die Minis und Jaguar herkommen, konnte ich die Produktion dieser Automarken kennenlernen und Kurse belegen. Ich arbeitete anschliessend noch zwei Jahre bei Emil Frey in Zürich. Die Zeit als Automechaniker in Zürich war schön, sehr interessant und hat mir viel gebracht. Mein damaliger Meister, Karli Frey, war mir immer sehr gut gesinnt. Unsere Freundschaft pflegten wir bis zu seinem Tod im Sommer 2019.
«Ich habe im Jahre 1962 meine Garage eröffnet, die damals schon modern war. Als erste Vertretung übernahm ich die Automarke Jaguar und Simca, und bereits zwei Jahre später die Vertretung von BMW.»
Als ich drei Jahre später von Zürich nach Triesen zurückkehrte, begann ich sofort neben unserer Gastwirtschaft mit dem Bau der Garage und habe die Fachschule Hard in Winterthur besucht, um mich auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Da ich jedoch mit dem Neubau der Garage und der Inbetriebnahme so stark beschäftigt war, konnte ich den Termin für die Prüfung nicht wahrnehmen und musste leider absagen. Ich habe im Jahre 1962 meine Garage eröffnet, die damals schon modern war. Als erste Vertretung übernahm ich die Automarke Jaguar und Simca, und bereits zwei Jahre später die Vertretung von BMW. Mein erster BMW Kunde war übrigens Hermann Wille, der leider im Herbst des letzten Jahres gestorben ist.»
Die Garage hat sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten sehr gut und sehr erfolgreich entwickelt. Max erzählt weiter: «Meine Frau Christa und ich hatten das Glück, dass wir unsere Nachfolge für die Firma familiär sehr gut regeln konnten. Deshalb haben wir uns entschlossen, im Gewerbegebiet von Triesen an der Messinastrasse eine neue moderne Garage zu bauen, sonst hätten wir das nicht gemacht. Die Garage im Zentrum vom Dorf stiess aus Platzgründen an ihre Grenzen. Im Jahr 1992 haben wir die neue Garage unserem ältesten Sohn Jakob und unserer Tochter Jasmin übergeben.»
Autos und Motoren, die Leidenschaft von Max Heidegger
Max Heidegger sagt zum Thema Autos und Motorenbau: «Beruflich habe ich mich nur mit Autos und Motoren beschäftigt. Mein Ehrgeiz war immer, in dem was ich tue möglichst erfolgreich zu sein, was uns damals mit der Garage und mit dem Motorenbau gelang.»
Die Frau von Max, Christa, bezeichnet ihren Mann als Tüftler. Diese Eigenschaft hat er offensichtlich von den Tschugmell geerbt, meint sie. Die Klassemotoren, die Max Heidegger gebaut hat, das waren Geniestreiche, denn mit vielen dieser Motoren wurden auf den Rennstrecken Siege gefeiert. Der bisher einzige bekannte Liechtensteiner Autorennfahrer Manfred Schurti fuhr zuerst Formel V Rennen und wechselte dann in die Formel Super V. Max Heidegger entwickelte für die Rennwagen von Manfred Schurti die Motoren der Formel Super V, mit denen dieser fast alles gewann und 1972 Europameister wurde. Max Heidegger ist der Überzeugung, dass Manfred Schurti als Rennfahrer in die Formel 1 gekommen wäre, wenn er Deutscher gewesen wäre.
Wenn Max Heidegger auf Spoiler, Turbos und den Motoren zu sprechen kommt, dann schwärmt er und erzählt und erzählt von seinen Erlebnisse, den Erfolgen und Rückschlägen, der Konkurrenz und den Firmen, mit denen er sich auseinandersetzen musste.
Max Heidegger tönt dann unter anderem so: «Das Highlight war der Sieg mit unserem Auto am 24 Stunden Rennen in Le Mans im Jahre 1975. Drei Jahre später gewann unser BMW 320 der Gruppe 5 das Rennen am Noris-Ring in Nürnberg. Dieses Rennen war jedes Jahr das Kräftemessen der Marken Ford und BMW…»
Max Heidegger hat mit internationalen grossen Firmen in Deutschland, England und Japan zusammengearbeitet. Seine Entwicklungen und Erfindungen wurden oft kopiert. Seine Motoren zeugen vom grossen Können von Max Heidegger und haben wesentlich zu seinem ausgezeichneten Ruf in der Branche beigetragen. Sein Knowhow und sein Rat werden immer noch sehr geschätzt.
Eigentlich wollte ich noch wissen, wie und wo er seine Frau Christa kennengelernt hat:
Genau das sagte Max dazu: «Meine spätere Frau Christa kannte ich eigentlich schon ganz früh. Wir haben ja nicht weit voneinander gewohnt. Als ich 26 Jahre war, habe ich mich in Christa verliebt. Sie war wunderschön und ich wusste, dass ich sie als Frau haben möchte. Ich ergriff meine Gelegenheit an einer Fastnachtsveranstaltung in Triesen. Dort gingen wir auf den Tanz. Mein Werben war erfolgreich und nach einer nicht allzu langen «Stoberti» haben wir dann am 21. September 1963 geheiratet. Unserer Ehe wurden fünf Kinder geschenkt: Jakob, Judith, Jasmin, Merit und Moritz. Wir freuen uns, wie alle unsere Kinder ihren Weg gehen. Sie haben ihre eigenen Familien gegründet und mittlerweile freuen wir uns über 14 Enkel und seit 2019 einem Urenkel.»
Die grüne Insel, zweite Heimat von Max Heidegger
Seit 1995 verbringen Max und Christa Heidegger die Sommermonate normalerweise in Irland. In diesem Jahr wird Ihnen die Corona-Krise wohl einen Strich durch die Rechnung machen. Max hat in der Grafschaft Galway im Westen der Insel am Fluss Shannon gelegen in Eigenregie ein Haus gebaut. Und so lebt er die Hälfte des Jahres in Irland, währenddessen es seine Frau Christa nicht so lange auf der grünen Insel aushält. Max sagt: «Obwohl ich im Sommer in Irland glücklich bin, bleibt Liechtenstein meine Heimat!»
«Nach wie vor arbeite ich gerne an meinen Motorrädern und Autos. Im Alter versuche ich mir meine Selbstständigkeit zu bewahren.»
Gedanken von Max Heidegger zu seinem Status als Pensionär, zum Fürstentum Liechtenstein, zur Zukunft und zum Glauben: Max Heidegger: «Jetzt als Pensionär sitze ich nicht untätig herum, sondern ich helfe, wo ich kann und gebraucht werde. Meine freie Zeit fülle ich mit meinen Hobbys aus. Nach wie vor arbeite ich gerne an meinen Motorrädern und Autos. Im Alter versuche ich mir meine Selbstständigkeit zu bewahren. Die Iren sehen das ganz pragmatisch: «Das Alter ist gut, wenn man seine Socken noch selbst an- und ausziehen kann.» Ansonsten wünsche ich mir für die Zukunft, dass ich gesund bleibe und niemandem zur Last falle.
Die Zukunft für das Land wird weitere Hürden bereithalten. Aber unser Land hat immer grosse Visionäre hervorgebracht, die weitsichtig gehandelt und so viel erreicht haben. Die Generationen nach uns können also von grossen Persönlichkeiten lernen. Mit Mut und Eigeninitiative werden auch sie viel bewegen und erreichen können. Ich bin gespannt darauf, was die Zukunft für meine Kinder, Enkel und Urenkel bringt.
Das Fürstentum Liechtenstein ist meine Heimat und etwas Besonderes für mich. Zu dieser Heimat gehört das Fürstenhaus, für das ich grössten Respekt und auch Dankbarkeit empfinde.
Der Glaube bedeutet mir sehr viel, auch wenn ich mit dem Geschehen in der Kirche manchmal Mühe habe. Aber wie mein Vetter Pfarr Tschugmell manchmal sagte: «Der Herrgott hat halt verschiedene Knechte.» Da hatte er wohl Recht.
60PLUS dankt Max und Christa Heidegger herzlich für das sehr interessante Gespräch und wünscht alles Gute!