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60Plus | Fokus | September, 2023
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Gemeinsam die Zukunft gestalten

Eine Altersstrategie für Liechtenstein entsteht. von Manuel Frick Regierungsrat, Minister für Gesellschaft und Kultur

Zur Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels hat die Regierung im Sommer 2022 eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe zur Erarbeitung der Altersstrategie eingesetzt. Unter der Leitung des Ministeriums für Gesellschaft und Kultur wird bis Ende 2023 eine Altersstrategie erarbeitet.

Generationenvielfalt im Fokus

Dem Strategieprozess liegt die Vision zugrunde, dass Liechtenstein ein Land mit hoher Lebensqualität ist. Bis ins hohe Alter sollen die Einwohnerinnen und Einwohner aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen sowie möglichst unabhängig und selbstbestimmt leben können. Die Generationen unterstützen sich gegenseitig. Schliesslich beinhaltet die Vision, dass Land, Gemeinden, Wirtschaft, die Gesellschaft als Ganzes sowie jede und jeder Einzelne dafür gemeinsam Verantwortung wahrnehmen.

Diese Zielgruppe ist in ihrer Zusammensetzung heterogen und komplex. Die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Menschen im frühen Rentenalter (60–79) und der hochaltrigen (80+) sind sehr unterschiedlich.

Die Altersstrategie für Liechtenstein soll Ziele und Massnahmen für Seniorinnen und Senioren ab dem Erreichen des frühestmöglichen Rentenalters beinhalten, d. h. für Menschen ab 60 Jahren. Diese Zielgruppe ist in ihrer Zusammensetzung heterogen und komplex. Die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Menschen im frühen Rentenalter (60–79) und der hochaltrigen (80+) sind sehr unterschiedlich.

Die Altersstrategie soll breit abgestützt und im Austausch mit Politik, Organisationen und Bevölkerung erarbeitet werden. Das Ziel besteht darin, die Erfahrungen und Wünsche älterer Menschen direkt in die Entwicklung einzubeziehen und so eine breite gesellschaftliche Basis für die Altersstrategie zu schaffen.

Die Gestaltung einer umfassenden Altersstrategie erfordert eine sorgfältige Planung, um die Herausforderungen der älteren Generationen zu berücksichtigen.

Dafür wurde in einem ersten Schritt der konzeptionelle Rahmen definiert. Dieser baut auf einem Modell der Weltgesundheitsorganisation WHO (2020) für altersgerechte Umfelder auf, welches acht Handlungsfelder definiert, die aktiv zu bearbeiten sind und auf den liechtensteinischen Kontext angepasst wurden. Zudem wurden drei relevante Querschnittsthemen aufgenommen, die über alle Handlungsfelder hinweg relevant sind.

Des Weiteren wurde eine gründliche Analyse der demografischen Daten, bestehender Angebote, Trends und Herausforderungen unternommen und in einem Grundlagenbericht zusammengefasst.

Grosses Engagement bei Zukunftswerkstatt

Mit einer Zukunftswerkstatt sowie drei Fachworkshops zur Vertiefung der Handlungsfelder wurde zwischen Ende April und Mitte Juni 2023 der Konsultationsprozess für die Erarbeitung einer breit abgestützten Altersstrategie durchgeführt.

Bei dieser halbtägigen Veranstaltung wurden im Austausch zwischen rund 80 Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Gemeinden und Verwaltung, Organisationen sowie Seniorinnen und Senioren die Perspektiven und der Handlungsbedarf erhoben.

Den Auftakt für den Einbezug der Bevölkerung bildete eine Zukunftswerkstatt am 27. April. Bei dieser halbtägigen Veranstaltung wurden im Austausch zwischen rund 80 Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Gemeinden und Verwaltung, Organisationen sowie Seniorinnen und Senioren die Perspektiven und der Handlungsbedarf erhoben. Durch Workshops und Diskussionen konnte eine breite Perspektive gewonnen werden.

Die Daten und Rückmeldungen der Zukunftswerkstatt dienten als Grundlage für die vertiefte Diskussion an drei Fachworkshops im Mai und Juni. Zu diesen Workshops waren Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertreter von Amtsstellen, Gemeinden, Verbänden und der Privatwirtschaft eingeladen. Es wurde eine Vielzahl von Massnahmen erarbeitet und diskutiert, die von politischen Massnahmen, Förderprogrammen bis hin zu Bildungs- und Aufklärungsinitiativen reichen.

Der Einbezug der Öffentlichkeit und Expertinnen sowie Experten war Teil der dritten von vier Phasen bei der Entwicklung. Resultat dieser Soll-Analyse und deren Konsolidierung ist ein Strategieentwurf, der in der letzten Erarbeitungsphase breit abgestimmt wird.

Dafür werden die beteiligten Partner aus der Zukunftswerkstatt und den Fachworkshops eingeladen, Rückmeldungen zum Strategieentwurf abzugeben. Die eingegangenen Rückmeldungen werden für die Finalisierung der Strategie genutzt. So kann gewährleistet werden, dass die Strategie breit abgestützt und dementsprechend realisierbar ist.

Ziel ist es, die Altersstrategie noch in diesem Jahr zu finalisieren und zu veröffentlichen.