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60Plus | Im Blickpunkt | Juli, 2017
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Wir gratulieren herzlich unserem Fürstenpaar

zu 50 glücklichen und erfolgreichen Jahren

Am 30. Juli 1967 haben Erbprinz Hans-Adam von und zu Liechtenstein und Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau in der Pfarrkirche in Vaduz geheiratet. Das Ehepaar wohnt seither auf Schloss  Vaduz und hat drei Söhne und eine Tochter: Erbprinz Alois, Prinz Maximilian, Prinz Constantin und Prinzessin Tatjana. Die drei Söhne und die Tochter sind verheiratet. Fürst und Fürstin sind glückliche und stolze Grosseltern von 15 Enkelkindern.

Der Verhältnis des Fürstenhauses, von Fürst und Fürstin mit der Bevölkerung des Landes ist herzlich und eng. Wir sind stolz und glücklich, ein Fürstenhaus, einen Fürsten und eine Fürstin zu haben, die keine Skandale kennen und für viele von uns Vorbild sind. Wir gratulieren zur Goldenen Hochzeit und wünschen unserem Fürstenpaar und der ganzen Fürstlichen Familie weiterhin alles Gute und noch viele glückliche Jahre.

Lesen Sie nachstehend die Antworten auf die Fragen, die das Durchlauchte Fürstenpaar 60PLUS gegeben hat:

Wenn Sie sozusagen eine Bilanz über Ihre letzten 50 Jahre ziehen würden: Wie sieht diese dann aus?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Grundsätzlich sollte man so ein Urteil einem Aussenstehenden überlassen, denn sonst wird schnell der Vorwurf erhoben, dass man nicht objektiv ist. Wahrscheinlich wird aber auch ein kritischer Beobachter zugeben müssen, dass die Bilanz über die letzten 50 Jahre positiv ausgefallen ist. Das gilt sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Bereich. Wir können sehr stolz sein auf unsere 4 Kinder, die ihre jeweiligen Aufgaben sehr gut bewältigen. Sie sind alle glücklich verheiratet, und die jeweiligen Enkelkinder sind ein Stolz der Grosseltern. Als wir vor 50 Jahren heirateten, stand das Familienvermögen kurz vor dem Zusammenbruch und Fürst Franz Josef hat mir als Erbprinz den Auftrag gegeben, Wirtschaft zu studieren, um das Familienvermögen zu reorganisieren und neu aufzubauen. Dies ist mir glücklicherweise recht gut gelungen.»

Oben: Die Familie von Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie von und zu Liechtenstein: Vordere Reihe v.l.: Prinz Constantin, Fürstin Marie, Fürst Hans-Adam, Erbprinz Alois Hinten: Prinzessin Tatjana und Prinz Maximilian (Max)

Welches waren die Höhepunkte?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Unsere Hochzeit damals war für uns damals sicher ein Höhepunkt, aber ebenso die Geburt unserer vier Kinder und jetzt die Freude über unsere Enkelkinder.»

Gab es auch schwierige Zeiten?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Ja, wie erwähnt, die Reorganisation und der Wiederaufbau des Fürstlichen Vermögens. Da gab es erhebliche Widerstände in der weiteren Familie, aber natürlich auch in den betroffenen Betrieben, bei denen es teilwiese einen drastischen Personalabbau gab, andere Betriebe wurden geschlossen oder verkauft, wodurch immer wieder Familienmitglieder betroffen waren, die entweder dort arbeiteten, oder an diesen Betrieben beteiligt waren. Die nächste Herausforderungen waren die aussen- und innenpolitischen Reformen im Fürstentum Liechtenstein sowie ein neues Hausgesetz für das Fürstenhaus.»

Waren Sie immer einer Meinung?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Nein, natürlich nicht. Mann und Frau sind nun einmal verschieden und haben oft verschiedene Ansichten, was die Probleme betrifft, denen man im Laufe seines Lebens begegnet sowie deren Lösung. In einer gut gehenden Ehe werden die Probleme und deren Lösungen ausdiskutiert, was von Vorteil ist, denn sonst besteht manchmal die Gefahr, dass man ein Problem übersieht, oder dafür eine schlechte Lösung wählt.»

«Unsere Hochzeit damals war für uns sicher ein Höhepunkt, aber ebenso die Geburt unserer vier Kinder und jetzt die Freude über unsere Enkelkinder.»

Was macht Ihrer Meinung nach und aufgrund Ihrer Erfahrungen eine gute Ehe aus?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Darauf gibt es wahrscheinlich keine allgemein gültige Antwort. Jeder Mensch ist verschieden, und deshalb ist auch jede Ehe verschieden. Wichtig ist, dass man gut zusammenarbeitet, besonders dann, wenn man Kinder hat, für deren Erziehung man verantwortlich ist.»

Spielt der Glaube im Eheleben eine wichtige Rolle?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Es gibt anscheinend Untersuchungen, die zum Ergebnis kommen, dass der Glaube an eine Religion dazu beiträgt, dass die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer ist, dass Ehen geschieden werden.»

«In einer gut gehenden Ehe werden die Probleme und deren Lösungen ausdiskutiert, was von Vorteil ist, denn sonst besteht manchmal die Gefahr, dass man ein Problem über-sieht, oder dafür eine schlechte Lösung wählt.»

Was bedeutet für Sie Ehe und Familie in der heutigen Zeit?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Ehe und Familie sind die Grundlage unserer Gesellschaft. In Russland nach der Oktober-Revolution hat sich die kommunistische Führung zuerst auf den Standpunkt gestellt, dass Ehe und Familie eine bürgerliche Einrichtung ist, die man abschaffen muss. Nach kurzer Zeit hat man festgestellt, dass so eine Politik die Grundlagen der Gesellschaft und des Staates zerstört, worauf man sofort wieder einen Kurswechsel beschlossen hat. Es wird immer wieder Personen oder Gruppen geben, welche Ehe und Familie ablehnen, aber deren Gene pflanzen sich in der Regel nicht fort.»

«Das Verhältnis des Fürstenhauses, von Fürst und Fürstin mit der Bevölkerung ist eng und herzlich.»

Was würden Sie jungen Eheleuten auf ihrem Weg für eine langfristige und gute Ehe mitgeben?
Fürst Hans-Adam und Fürstin Marie: «Wichtig ist zu akzeptieren, dass Mann und Frau verschieden sind, und dass dies in einer Ehe einen Vorteil bedeutet. Frauen haben in der Regel eine bessere Intuition und erkennen meistens schneller gefühlsmässig in einer komplexen Situation die verschiedenen Zusammenhänge. Männer vertrauen meistens mehr ihrem Verstand und weniger ihrem Gefühl und glauben auch, bei sehr komplexen Zusammenhängen eine logische Erklärung und Lösung zu finden. Beide Ansätze sind im Prinzip richtig, aber die Kombination beider Ansätze führt in der Regel zu besseren Lösungen.»